Ungleiche Vielfalt - Das Projekt

article_19_foto.startseite_200.jpg Das transdisziplinäre und internationale Projekt Ungleiche Vielfalt untersucht kulturelle Vielfalt und sozioökonomische Ungleichheit in der Stadt. Wie Vielfalt und Ungleichheit zusammenhängen und sich gegenseitig bedingen wird anhand der räumlichen, geschlechterspezifischen und sozialen Alltagsstrategien von Mädchen und Burschen in einem durch Migrationserfahrungen geprägten städtischen Milieu erforscht.
Bei dieser Forschung arbeiten WissenschafterInnen, SchülerInnen, StudentInnen und LehrerInnen aus Österreich, Serbien und der Türkei auf gleicher Augenhöhe zusammen.
Die Stadt ist ein Ort, wo zahlreiche unterschiedliche Kulturen und soziale Schichten aufeinander treffen. Türkische, serbische, österreichische und andere Kinder teilen nicht selten in Wien das Klassenzimmer miteinander und sind auch in ihrem außerschulischen Leben mit kultureller Vielfalt konfrontiert. Soziale Ungleichheiten, wie Hürden bei der Schulaufnahme oder Arbeitslosigkeit der Eltern, spielen eine zentrale Rolle in ihrem Leben. Mädchen und Burschen werden dabei unterschiedliche geschlechtsspezifische Rollen zugeschrieben.

Mittels interaktiver Methoden wird in unterschiedlichen Kontexten, an verschiedenen Schulen (Kooperative Mittelschule und Bundesgymnasium) und in mehreren Ländern (Österreich, Türkei und Serbien) ausgelotet, wie diese sozialen, geschlechterspezifischen und kulturellen Dimensionen von Vielfalt und Ungleichheit ineinander spielen und mit welchen Entwicklungschancen und -blockaden Kinder und Jugendliche konfrontiert sind.

Vielfalt der Kulturen ungleiche Stadt, kurz Ungleiche Vielfalt, stellt die Frage, wie gerade Kinder und Jugendliche diese kulturelle Vielfalt und soziale Ungleichheit erleben.
Dabei kommt den an der Forschung beteiligten Mädchen und Burschen als Alltags-ExpertInnen eine Schlüsselrolle zu, um die multidimensionalen Dynamiken dieses widersprüchlichen Phänomens zu erfassen und durch gemeinsames Interpretieren besser zu verstehen.

Die 3 Ziele des gemeinsamen Forschungsprozesses sind:

  1. Was passiert in der Stadt? Wie gestalten Kinder und Jugendliche ihr Leben und ihre Stadt?
    Das Erfahrungswissen der Kinder und Jugendlichen zu ihrem Alltag in Schule, Familie, Nachbarschaft, etc. ist Ausgangspunkt der interaktiven Forschung. Dieses Erfahrungswissen wird in einem ersten Schritt verbalisiert und systematisiert, indem Handlungslogiken der Kinder und Jugendlichen benannt und erkannt werden.

  2. Wie hängen individuelle Erfahrungen und Handlungen mit der Gesamtgesellschaft zusammen?
    In einem zweiten Schritt, der das zuvor systematisierte, konkrete Wissen abstrahiert, identifizieren DiplomandInnen und ProjektmitarbeiterInnen Strukturen und Institutionen in der Gesellschaft und der Stadt, welche diverse Aspekte von Vielfalt bzw. Ungleichheit fördern oder behindern. Dies ist die Grundlage, um Theorien des Zusammenspiels von Ungleichheit und Vielfalt in der Stadt zu generieren.

  3. Welche Möglichkeiten bietet uns dieses Wissen?
    Die Generierung eines Strukturmodells ist schließlich die Voraussetzung, um in Zusammenarbeit mit den SchülerInnen Barrieren und Brücken zu identifizieren, die Mobilität und sozialen Zusammenhalt erleichtern oder erschweren. Mädchen und Burschen sollen dabei strukturelle Rahmenbedingungen besser verstehen lernen und neue Handlungsmöglichkeiten erkennen.

Das relevante Forschungsthema des ersten Jahres wurde mit den PartnerInnen erarbeitet und im Laufe des Projekts wird dieser Prozess zunehmend partizipativ unter Einbindung von LehrerInnen und SchülerInnen gestaltet.

Das für das 1. Jahr gewählte Thema ist Mobilität. Der Fokus liegt dabei auf der räumlichen und sozialen Mobilität als einem Bereich städtischen Lebens, in dem sowohl Vielfalt als auch Ungleichheit bedeutsam sind. Näheres zum Begriff und dem Themenfeld der Mobilität, finden Sie in unserem Reader Mobilität.

Einige der Fragen, die wir in diesem ersten Projektjahr gemeinsam mit SchülerInnen und StudentInnen beforschen werden, sind:
  • Wie und wo bewegen sich Mädchen und Burschen in der Stadt?
  • Welche Mobilitätsbarrieren bestehen?  
  • Welchen Einfluss hat die soziale und kulturelle Herkunft der Kinder und Jugendlichen auf die Chancen sozialen Auf- und Abstiegs durch Bildung und Arbeit? 
  • Auf welche geographischen und sozialen Räume werden die SchülerInnen eingeschränkt?
  • Welche Chancen bietet virtueller Mobilität und in welchem Zusammenhang steht diese mit geographischen Räumen? 
  • Wie können Brücken in neue Nachbarschaften, Kulturen, Lebenswelten und Berufsfelder eröffnet werden?

Ungleiche Vielfalt entstand aus einer vierjährigen Kooperation zwischen Paulo Freire Zentrum, WU Wien und KMS 18 im Rahmen des Projektes "Hauptschule trifft Hochschule" und wird von der Förderschiene Sparkling Science des Wissenschaftsminiteriums finanziert.

Kurzvorstellung des Projektes als Folder:
 Kurzfassung+Projektdarstellung.pdf  (106.20 KB) 

facebook

facebook.gif

Werde Teil der Facebook-Gruppe Ungleiche Vielfalt!



Paulo Freire Zentrum

Paulo Freire Zentrum

Transformativ Forschen und Bilden mit Freire.

Was bleibt von Freires Denken und Forschen? Wie prägt uns sein Denken heute noch? Wie kann die Idee der Transformation ...

Vorveranstaltung zur 7. Entwicklungstagung: Transformative Bildung.

Vorveranstaltung zur 7. Entwicklungstagung: Transformative Bildung. Zeit: Do., 8. Juni 2017, 17.00 - 19.30 Uhr. Ort...

Aktuelles Video


Rückblick 2 Jahre Ungleiche Vielfalt

 

Mehr Videos >>>

 

Paulo_Freire_Zentrum_Logo_300dpi_RGB.klein.jpg WU_logo.jpg